Neufundland

 

Montag 15. Juli 2024

Wir nähern uns langsam dem Ende unseres Aufenthalts in Neufundland. Noch bleiben uns aber einige Tage. Wir werden bereits heute Abend nach St.John's fahren und im 'Delta Hotels St. John's' übernachten. Die restlichen Tage werden wir dann St. John's und Umgebung erkunden. Der heutige Tag hat aber erst begonnen. Wir fahren kurz mit dem Auto zur Küste. Anschliessend geniessen wir zu Fuss einen Morgenspaziergang auf dem  'Newfoundland T-Railway' Küstenweg.

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Unser nächstes Ziel ist die Insel 'Bell Island'. Wir fahren Richtung Norden. Erstes Ziel für einen kurzen Halt ist das Restaurant 'By the Beach' Portugal-Cove St.Philips. Im Restaurant genehmigen wir uns eine kleine Zwischenmahlzeit und vertreten anschliessend die Füsse am Strand.

Nun geht es weiter bis zur Fährstation, wo wir uns in die Warteschlange stellen. Nach einer kurzen Überfahrt kommen wir auf der Insel 'Bell Island' an.

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Bell Island

Bell Island ist eine Insel in der Conception Bay, einer Bucht auf der Halbinsel Avalon. Sie ist 9 mal 3 km gross und hat ca. 3000 Einwohner, von denen viele heutzutage zur Arbeit nach St. John’s pendeln.

 

Von 1895 bis 1966 wurde Eisenerz abgebaut und meist nach Europa exportiert, allerdings durchgängig kontrolliert durch auswärtige Unternehmen. Nachdem die Erze oberhalb des Meeresspiegels abgebaut waren, griff man ab 1905 die tieferen Lagen an. 1951 arbeitete man unter dem Meeresspiegel bereits knapp 5 km vor der Küste. Dabei war die Decke der Mine stellenweise weniger als 70 m dick. Doch der Erste Weltkrieg bedeutete einen herben Rückschlag, denn Deutschland, der Hauptabnehmer, war Kriegsgegner und fiel schlagartig aus. Auch führte die Ruhrbesetzung durch Frankreich in den Jahren 1923 bis 1925 zu dramatischem Rückgang auf dem Erzmarkt.

 

1942 griffen deutschen U-Boote wiederholt die Insel sowie die in den umliegenden Gewässern verkehrenden Erzfrachter an. Die Angriffe waren von Bedeutung, da die Eisenerzminen ein wichtiger Lieferant für die Stahlwerke von Cape Breton und damit ein wesentlicher Bestandteil der militärisch-industriellen Kriegsanstrengungen Kanadas im Zweiten Weltkrieg waren. Auf Grund dieser Bedeutung wurde die U-Boot Abwehr in den Gewässern verstärkt, und es wurde auf der Insel eine Batterie der Küstenartillerie stationiert. Da die Angriffe die Zusammenarbeit zwischen Kanada und dem noch eigenständigen Neufundland verstärkten wurde das Ereignis am 16. August 2019 durch die kanadische Regierung zu einem „nationalen historischen Ereignis“ erklärt.

 

1950 musste die erste der vier Minen geschlossen werden, 1959 die zweite, 1962 die dritte. Im April 1966 schloss die letzte Mine. Insgesamt waren 78.989.412 Tonnen Erz exportiert worden.

 

Nach der Schliessung der Minen verliessen viele Personen Bell Island. 2011 lebten jedoch immer noch etwa 3000 Menschen auf der Insel. Es bestehen weiterhin Schulen und Kirchen. Inzwischen spielt der Tourismus die Hauptrolle für die Wirtschaft.

 

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Nach der Überfahrt mit der Fähre fahren wir mit unserem Auto zuerst Richtung Süden. Beim Lance Cove Beach machen wir einen kleinen Halt und werden sofort durch 'Einheimische' mit lautstarkem Geschnatter begrüsst.

Beim Lance Cove Beach befindet sich auch das Seaman's Memorial. Diese Gedenkstelle erinnert an die beim U-Boot-Angriff ums Leben gekommenen Seeleute.

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Wir fahren nun bis zum Ende der Strasse bei Freshwater. Anschliessend wandern wir zu Fuss weiter bis wir eine fantastische Sicht auf die Felsen von The Bell bekommen.

Nach einer kurzen Rast gehen wir wieder zurück zu unserem Fahrzeug. Wir fahren nun auf der nördlichen Route zurück zur Fährstation, wo uns die nächste Fähre zurück nach Portugal Cove bringt.

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Der Tag neigt sich dem Ende zu. Wir durften wieder einmal einen schönen und ereignisreichen Tag erleben. Es ist nun Zeit, dass wir uns nach St.John's zu unserer nächsten Unterkunft bewegen. Im Delta Hotel in St.John's werden wir zwei Nächte verbringen.

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Edith Muff / Karl Weibel

Winzerweg 11

4123 Allschwil